Positive Verstärkung

Mit Freude zum Ziel

Der Psychologe B. F. Skinner fand Mitte des 20. Jahrhunderts in Experimenten heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten häufiger oder weniger häufig auftritt, nicht nur von Faktoren beeinflusst wird, die vor dem gezeigten Verhalten geschehen, sondern besonders auch von Reizen, die nach dem Verhalten auftreten, also Konsequenzen.

Ein Beispiel aus der Menschenwelt verdeutlicht dieses Prinzip: Wenn ich jedes Mal, wenn ich den Arm hebe, von jemandem 10 Euro bekomme, werde ich ziemlich schnell wieder und wieder den Arm heben. Falls ich jedoch jedes Mal einen Pieks in die Rippen bekomme, werde ich dies tunlichst vermeiden.

Die Konsequenzen lassen sich in vier verschiedene Arten aufteilen und gehen immer mit einem Gefühl beim Lebewesen einher, das es erfährt.

Positive Strafe

Etwas für den Hund Unangenehmes wird hinzugefügt.
Das zuvor gezeigte Verhalten wird weniger häufig auftreten.

Gefühl: Angst

Beispiel: Der Hund zieht an der Leine, daraufhin erfährt er einen Leinenruck am Halsband.

Negative Strafe

Etwas für den Hund Angenehmes wird weggenommen.
Das zuvor gezeigte Verhalten wird weniger häufig auftreten.

Gefühl: Frustration

Beispiel: Der Hund bellt in Richtung seines Menschen und sein Lieblingsball wird weggepackt.

Positive Verstärkung

Etwas für den Hund Angenehmes wird hinzugefügt.
Das zuvor gezeigte Verhalten wird häufiger auftreten.

Gefühl: Freude

Beispiel: Der Hund setzt sich. Er darf direkt danach seinem Lieblingsball hinterherrennen.

Negative Verstärkung

Etwas für den Hund Unangenehmes wird weggenommen.
Das zuvor gezeigte Verhalten wird häufiger auftreten.

Gefühl: Erleichterung

Beispiel: Dem Hund wird aufs Gesäß gedrückt. Sobald er sich hinsetzt, hört der Druck auf.

Bei den Wildlingen arbeiten wir über positive Verstärkung, weil diese Art des Lernens nicht nur Hund und Mensch am meisten Freude bereitet, sondern auch langfristig effektiv ist.

Positive Strafe kann zwar kurzfristig wirken, ist aber auf lange Sicht nicht Erfolg versprechend und birgt vor allem auch viele nicht berechenbare Nebenwirkungen.

Daher liegt der Schwerpunkt bei uns darauf erwünschtes Verhalten unserer Wildlinge zu belohnen und damit zu verstärken.

Unerwünschtes Verhalten wird zwar unterbrochen, aber nicht gestraft. Die Verhaltensunterbrechung erfolgt über positiv aufgebaute Signale und unsere Hunde lernen ein alternatives Verhalten.

Denn Hunde sind eigene kleine Persönlichkeiten, denen wir mit Respekt und Fairness begegnen sollten!

Wenn auch du eine auf Vertrauen und Sicherheit basierende Beziehung zu deinem Hund haben möchtest, freue ich mich über eine Nachricht.

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